Kulturprogramm Archiv
?Höllische Paradiese – Dante Alighieri und Pier Paolo Pasolini
Stefan Zweifel (Freier Redestrom), Thomas Sarbacher (Lesung) und Julian Sartorius (Perkussion)
Ingeborg Bachmann und Echnaton: Hymnen an die Sonne und die Nacht
Literatur Hoch Zwei zum 90. Geburtstag von Ingeborg Bachmann
Mit Stefan Zweifel (Freier Redestrom), Thomas Sarbacher (Lesung) und Julian Sartorius (Perkussion)
Eine Zeit in der Hölle – Arthur Rimbaud und Antonin Artaud
Alberto Giacometti und Georges Bataille
Literatur Hoch Zwei
mit Stefan Zweifel (Freier Redestrom)
Thomas Sarbacher (Lesung)
Julian Sartorius (Perkussion)
Literatur Hoch Zwei: Moby Dick und die Krake
Herman Melville und Victor Hugo
Stefan Zweifel (Freier Redestrom), Thomas Sarbacher (Lesung) und Julian Sartorius (Perkussion)
Eröffnung der Osteria del fiore in Winterthur mit Lesung aus Carlo Bernasconis Roman "Der Italiener". Carlo Bernasconis Roman, erstmals 1987 erschienen, ist ein Migrationsroman, ein Zeitdokument der ersten Stunde über die Italiener in der Schweiz-und nicht zuletzt ein Gesang auf das Essen. Bernasconi war ein Zürcher Journalist, Restauranteuer, erfolgreicher Kochbuchautor-und als Schriftsteller der Chronist seiner Generation. Es liest der Schauspieler Wolfram Schneider-Lastin
Illustration: Laura Jurt
Die ehemalige Reiseleiterin und SRF-Pressefrau Roswitha Gassmann liest eine hochamüsante Reisegeschichte durch Italien aus ihrem Buch "Wie ich alle Grenzen überschritt". "Beste Bettlektüre", sagte Kurt Aeschbacher zum Buch. Wir sagen: Beste Unterhaltung im Café de Flore!
Eintritt frei, Einlass, solange Platz vorhanden.
Eine Zusammenarbeit mit "das Buch und Literaturfestival Zürich liest"
Stadt Zürich Kultur, Kanton Zürich Fachstelle Kultur
mit Irina Böni (international anerkannte Tangotänzerin) und Philipp Egli (international tätiger Choreograph und Tänzer).
SPORTELLI
Songwriter
Das gefeierte Schauspieler-Duo Ariela und Thomas Sarbacher liest Lou Andreas-Salomes "Fenitschka". Die Novelle der berühmten Feministin Lou Andreas-Salomé, 1898 erstmals veröffentlicht, ist ein einfühlsames und dabei gestochen scharfes Porträt einer Frau die zwar ein selbstbestimmtes Leben führt, Geschlechterkonventionen aber nicht überwinden kann. Eine Liebes-und Emanzipationsgeschichte ohne Fingerzeig, die erstaunlich aktuell daherkommt.
Moritz Schädler
Openair-Comedy
Sara Wegmann präsentiert ihren Debütroman "SIrma". Sara Wegmanns fuliminanter Roman handelt von der Sprachlosigkeit in der Familie und zwischen den Kulturen. Der Roman spielt in Pakistan, in der Schweiz und in China und handelt von Familie und Freunschaft.
Er hat eine Stimme. Und eine Gitarre. Und Songs zum Sundowner.
Alan Schweingruber liest aus seinem jüngsten Roman, "Die normale Geschichte des Toni Geiser". Man sieht sich im Leben stets zwei Mal, heisst es so schön-und dies ist der Liebesroman dazu. Alan Schweingruber vertraut einmal mehr auf starke Bilder und tiefe Charakterstudien. Er verwebt in seinem neuen Roman die Stränge der Generationen so klar wie kunstvoll.
Showteam der Limmat-Nixen und DJ Mewa
Mit Rainer Moritz (Autor, Literaturkritiker, Leiter Literaturhaus Hamburg) und Christoph Riedweg (Gräzist Uni Zürich, ehem. Leiter des Istituto Svizzero di Roma
Pat Burgener
Songwriter
*De Bianco Entertainment proudly presents*
'
Kollekte, kein Ticketverkauf
mit Renata Burckhardt (Nzz Kolumnistin und Autorin) und Alain Roserens (Präsident des Architekturforums Zürich)
mit Franz Hohler (unser aller Geschichtenerzähler) und Jan Cornelius (deutsch-rumänischer Satiriker)
Mit Thomas Strässle (Literaturwissenschaftler und Präsident der Max-Frisch-Stiftung; Herausgeber des Briefwechsels von Max Frisch und Ingeborg Bachmann) und Andrea Kager (renommierte österreichisch-schweizerische Psychologin und Paartherapeutin)
mit Susanne G. Seiler (Zeitzeugin und Autorin) und Martin Frischknecht (Herausgeber-Verleger-SPUREN)
Blasie Cendrars und Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Das Letzte von Leopold
Hugo Ramnek & Martin Schumacher:
Teneriffa ist mehr als eine Ferieninsel!
Dieser Anlass muss leider wegen schlechtem Wetter abgesagt werden und wird in September 2016 verschoben
Dada Dionysos – Friedrich Nietzsche
Dadaist/innen
Konzert mit
Allbärt (Vorband)
&
singer's tale (http://singerstale.ch/)
Mit Ana Silvestru (freie Konzertpianistin) und Kai Bischoff (Chorsänger am Opernhaus Zürich, Sänger im Film "Davos 1917"
Mit Alida Bremer (kroatisch-deutsche Schriftstellerin, Autorin des Romans "Tesla" und Tobias Amslinger (Leiter des Max-Frisch-Archivs und des Thomas-Mann-Archivs an der ETH Zürich)
Schweizer Grenzgänger – Annemarie Schwarzenbach und Nicolas Bouvier
Filmabend mit
IOIC-Institut für incohärente Cinematographie
Das kleine Mittsommer-Programm am Zürichsee zum
200. Geburtstag von Theodor Storm
Phil Hayes & The Trees
www.philhayes.ch
Eröffnunsfeier
mit Dr. Stefan Zweifel (Philosoph, Ausstellungsmacher und Ûbersetzer) und Ivan Farron (Schriftsteller, Prix Michel Dentan) und Thomas Sarbacher (Schauspieler)"
"Als ich dort zum ersten Mal war, war es Januar. Aber es war nicht kalt.
Landstreicher klingelten und die Windmühlen drehten sich in der flüsternden Nacht.
Ich war bei Ivan Wui hat mir meinen Dickdarm erzählt.
Du musst es bemerken Wù, es gibt nichts Besseres als die Rue Berta
Boris Vians Anti-Kriegslied "Les Deserteur" ist von zeitloser Aktualität. Mit dem poetischen Witz würzte er den existenzialistischen Cocktail, den Simone de Beauvoir und Sartre im Café de Flore in Paris mit existentialistischem Ernst und Engagement anrichteten. Das ergibt einen schönen Spannungsbogen für den Auftakt der Reihe.
Literatur Hoch Zwei: Moby Dick und die Krake-Herman Melville und Victor Hugo
Programm:
19:00 Buch-Apéro: Wolfgang Tillmann's Utoquai
20:30 Konzert von Todisco & Messerli
21:30 Projektion Beauties & Bitches on the Beach
Kurator: Dr. Stefan Zweifel und Dr. Juri Steiner
Am Samstag 9. Mai 2015 eröffnete Bundesrat Alain Berset den "Salon Suisse", des Begleitprogramm des Schweizer Auftritts an der Kunstbiennale von Venedig. Während ihrer ganzen Dauer vom 9. Mai bis am 22. November 2015 sendet Pro Helvetia aus dem "Salon" im Palazzo Trevisan das Signal "S.O.S DADA-The Wold Is A Mess" in die Welt hinaus. Als Salonniers beschören Dr. Stefan Zweifel und Dr. Juri Steiner zusammen mit Gästen an fünf Wochenenden die epochenübergreifende Kraft der 1916 in Zürich enstandenen Dada-Bewegung. Mit Lesungen, Performances und Diskussionen navigieren Zweifel und Steiner ihre Gäste von der Antike bis in die Gegenwart und werfen kurz vor dem Dada-Jubiläum ein besonderes Augenmerk auf die unverminderte Aktualität dieser Kunstbewegung.
Die cinematographische Südsee
Stummfilm-Abend mit IOIC-Institut für incohärente Cinematographie
A Story of the South Seas (USA 1931) F.W. Murnau
mit Dr. Stefan Zweifel (Philosoph, Ausstellungsmacher und Ûbersetzer und Lazlo F. Földényi (ungarischer Essayist, Kunsthistoriker, Literaturkritiker und Ùbersetzer
Die Französische Revolution gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der neuzeitlichen europäischen Geschichte. Diese Revolution bezeichnet den Aufstand der einfachen Bürger*innen in Frankreich zwischen 1789 und 1799. Sie wehrten sich gegen die Unterdrückung durch den König. Im Laufe der Revolution wurden der König und viele Revolutionsgegner hingerichtet.
mit Stefan Zweifel (Philosoph, Ausstellungsmacher und Ùbersetzer) und Milo Rau (Schweizer Regisseur, Theaterautor, Essayist und Wissenschaftler)
"Es ist der Tango der Metzger von Berta, es ist der Tango der Schlachthofmörder. Kommen Sie und pflücken Sie die Erdbeere und die Amourette. Und Blut trinken, bevor alles schwarz ist"
"The Epic of Everest"
(UK 1924) von J.B.L. Noel.
vertont von der Band Elgar mit Hans Koch (bcl.as), Flo Stoffner (g) & Lionel Friedli (dr)
Partisanen 68
Lesung & Konzert mit Musik im Rausch
Stefan Zweifel und Musik im Rausch www.musikimrausch.ch
coming soon...
mit Dr. Stefan Zweifel und einem "Überraschungsgast" eine weltweit berühmte Künstlerin...aus der Schweiz
"Ja. Ich möchte Katalysator sein. Ich möchte, dass ein kollektives Werk entsteht. Alle können mitmachen, alle können ihre Vorschläge präsentieren. Dann werden Leute zusammengeführt, die noch nie daran gedacht haben zusammenzuarbeiten: Wasserbiologinnen mit Musikern oder Soziologen mit Managerinnen. Eine gute Künstlerin muss ihre Ideen und Anliegen so zeigen, dass sie das Herz der Betrachter trifft. Wer Mut zeit macht Mut.
Zürich, 2. Oktober 2024, Beatriz Sablonier
Nach den erfolgreichen Ausstellungen "1900-1914". Expedition ins Glück" (2014) und "Dada Universal" (2016) zeigen Dr. phil Stefan Zweifel und Dr. Juri Steiner 2018 ihre Perspektive der 68er-Generation. Die Collage der beiden Gastkuratoren aus Objekten, Filmen, Fotos, Musik und Kunstwerken macht die Atmosphäre von 1968 sinnlich erlebbar. Die Ausstellung wirft einen umfassenden Blick auf die Kultur dieser Zeit und lässt die Besucher*innen und Besucher durch Warhols Silver Clouds ins Reich der damaligen Fantasien schweben.
2016-2017 leitete Dr. phil Stefan Zweifel eine Philosophische Gesprächsreie "Zweifels Zwiegespräche" am Schauspielhaus Zürich.
In einer Zeit, in der jedes Gespräch im Schein des Spektakels Pointen und Positionen verkauft, um keine Quote zu verlieren, versucht das Zweifel'sche Zwiegespräch in einem tastenden Hin und Her sich einen Weg in Unbekannte zu bahnen. Der Ûbersetzer, Philosoph und Moderator Dr. phil Stefan Zweifel lädet Gesprächspartner aus Kunst, Literatur, Musik und Philosophie ins Schauspielhaus Zürich.
Die Gästenliste war lang. Unter denen Schriftsteller Clemens J. Setz oder Professor Peter von Matt, Universität Zürich
Autor: Marquis de Sade
Ùbersetzer: Dr. phil Stefan Zweifel und Dr. phil Michael Pfister
Verlag: Matthes & Seitz
Stefan Zweifel studierte Philosphie, Komparatisik und Àgyptologie an der Universität Zürich. Seine Doktorarbeit verfasste er gemeinsam mit Michael Pfister über Sade, Hegel und La Mettrie. Bekannt wurde er durch die ebenfalls mit Michael Pfister erarbeitete Neuübersetzung von Sades Hauptwerken Justine und Juliette. Darüber hinaus wirkte er federführend bei Ausstellungen über den Dadaismus und den Surrealismus mit. Bis 2004 betreute er die dreisprachige Kulturzeitschrift Gazzetta. Er schreibt unter anderem Beiträge für die Neue Zürcher Zeitung und die Zeitschrift "du" und übersetzt literarische Werke zuletzt u.a. Rousseau und Roussel aus dem Frankzösischen.
Das Reflektorium ist die öffentliche Denkstube des Burgtheaters in Wien. Einmal monatlich empfing Dr. phil Stefan Zweifel einen Gast zum Gespräch. Herausragende Persönlichkeiten aus der Philosophie, der Literatur, den Geisteswissenschaften, der Kunst und anderen Kultursparten lassen sich dazu verführen, ihr Thema mit Stefan Zweifel über die üblichen Grenzen hinaus auszuloten. Die Gespräche folgen nicht wie Interviews einem vorbereiteten Fragenkatalog, sondern der Verfertigung des Gedankens beim Reden.
www.burgtheater.at/reflektorim
Autor: Marcel Proust
Ùbersetzer: Dr. phil Stefan Zweifel
Verlag: Die andere Bibliothek
Erschien im November 2017
übersetzt von Dr. phil Stefan Zweifel
Verlag: Matthes & Seitz, Berlin, 2024
Ihr könnt alle mitmachen und wir freuen uns über möglichst viele Texte. Wir werden sie veröffentlichen auf unserer Webseite und auf der Welt.
Bitte senden an beatriz@freie-sicht-aufs-mittelmeer.ch
Wir freuen uns auf eure Unterstützung!
Beatriz Sablonier und Dr. Stefan Zweifel
Poetische Intervention mit Andrea Keller & Claudia Herzog
Wasserzeichen
Es lesen aus ihren Texten
Hugo Ramnek & Anne Broger
Präsident: Raphaèl Brunschwig
Vorstand: Luca Allidi, Vorstandsmitglied des Trägervereins der Organizzazione turisica Lago Maggiore e Valli
Manuele Bertoli, Präsident der Stiftung Monte Verità
Marina Carobbio Guscetti, Regierungsrätin, Vorsteherin
Departement Erziehung, Kultur und Sport des Kantons Tessin
Luca Pissoglio, Gemeindepräsident Ascona
coming soon...
Ihr könnt alle mitmachen und wir freuen uns über möglichst viele Texte für den Frieden auf unserer Erde! Wir werden sie auf unserer Webseite veröffentlichen.
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Beatriz Sablonier und Dr. Stefan Zweifel
René Oberholzer, Schreibt seit 1986 Lyrik, seit 1991 auch Prosa.
War Mitbegründer der literarischen Experimentiergruppe "Die Wortpumpe" (mit Aglaja Veteranyi) und der Autorengruppe Ohrenhöhe, ist Mitbegründer der „Tischkante 16“, Mitglied der Autoren der Schweiz (AdS) und des Zürcher Schriftstellerverbands (ZSV). Erhielt 2001 den Anerkennungspreis der Stadt Wil für sein literarisches Schaffen und 2022 den 23. Nahbellpreis des G&GN-Instituts in Düsseldorf für das lyrische Gesamtwerk.
Es ist nur ein Baum
Dieser Punkt in der Landschaft
1940 der Zweite Weltkrieg
Deutsche Soldaten als Besatzer
Unter dem Baum
Haben sich viele geküsst
Die ewige Liebe geschworen
Ringe an die Finger gesteckt
Es ist nur ein Baum
Der viel gesehen hat
1944 weibliche Glatzköpfe
Erschiessungen
Im Frühling blühen Rapsfelder
Im Winter liegt Schnee
Verdeckt die Spuren des Krieges
Bis zum nächsten Frühling
Es ist nur ein Baum
Stumm wie seine Verwandten
In der friedlichen Umgebung
Da kann man sich gut erholen
Die Kirche steht noch im Dorf
Es gibt ein Kreuz auf dem Hügel
Es gibt einen kleinen Laden
Das Leben ging weiter
Es ist nur ein Baum
Sein Schatten ist lang
Seine Äste sind gefährlich
Da konnte man hängenbleiben
Ich betrachte die Rinde
Ein eingeritztes Herz
1948 nach dem Krieg
Rudolf + Suzette
Es ist nur ein Baum
Und doch ist er älter als alle
Ein Zeuge von damals
Der Bauer will ihn fällen
Weg mit diesem Schandfleck
Ein neues Dorfimage muss her
Die Kirchturmglocke schlägt
Es ist Viertel nach Zwölf
Es ist nur ein Baum
Ab und zu wird er fotografiert
Fremde aus dem Ausland
Bringen aber fast kein Geld
Ein alter Mann im Dorf
Der kaum mit jemandem spricht
Kennt viele Geschichten
Auch die der Kollaborateure
Es ist nur ein Baum
Ein Strich in der Landschaft
Nicht mehr lange
Bald schon Geschichte
Der Krieg ist
Der Vater aller Dinge
Sagt man
Ich beantrage
Ich weiss nur nicht wo
Vollwaise zu werden
Der Krieg hat mich
Er hat mich
Der Krieg
Man sieht es mir nicht
Der Krieg ist ein
Das Leben geht zwar
Aber nur halb
Wenn überhaupt
Der Krieg ist
Das Gegenteil von
Ich versuche
Aber da sind diese
Der Krieg ist zwar
Aber doch immer
Ich versuche jetzt
Falls es mir
Wenn überhaupt
Gelingen sollte
Ich bin so cool
Hinter mir schneit es
Ist in weissen Buchstaben zu lesen
Auf einem T-Shirt in einem Schaufenster
Später im fast verwaisten Museum
Eine Ausstellung über das Lager Gurs
Menschen erlitten Geschichte
Und malten gegen den Terror an
Die jetzigen Flüchtlinge vor Ort
Gingen mit Flip-Flops umher
Sagt die alte Frau an der Kasse
Und die Kirche schweige wie damals
Draussen schneit es
Kälte macht sich breit
Auf diesem Tisch
Die Kriegserklärung
Unterschrieben
Auf diesem Tisch
Die Kapitulation
Unterschrieben
Auf diesem Tisch
Den Frieden
Unterschrieben
Und im Exil
Einen neuen Tisch
Zum Schreiben gefunden
Wie Striche in der Landschaft
Vögel auf dem Feld
In der Nähe der Stadt
Wie Striche in der Landschaft
Kreuze auf dem Feld
In der Nähe des Waldes
Wie ein Strich in der Landschaft
Ein Überlebender
Umzingelt von Gräbern
3 Männer sitzen
Im Halbkreis
Am Meer
In der Sonne
Trinken Wein
3 Männer sitzen
Im Halbkreis
Sprechen leise
Lehnen sich zurück
Bräunen sich
3 Männer sitzen
Im Halbkreis
Mit Mützen
Und Sonnenbrillen
Planen einen Krieg
Nach Hause gehen
Nach dem Krieg
Aus der Gefangenschaft
Zu Frau und Kind
Nach Hause gehen
Nach dem Krieg
Voller Hoffnung
Und einem Brief
Nach Hause gehen
Sich nähern dem Rasen
Der gemäht wird
Von einem fremden Mann
Nach Hause gehen
Nach dem Krieg
Und als Fremder
Einfach kehrtmachen
Eine Wolke
Wie ein Gesicht
Das zurückweicht
Eine andere Wolke
Wie ein Gewehr
Das auf das Gesicht zielt
Eine dritte Wolke
Wie eine weisse Fahne
Die sich dazwischenschiebt
Werdet selbständig
Baut Getreide an
Sagt der General
Beisst auf die Zähne
Haltet durch
Sagt der Führer
Schnallt die Gürtel enger
Esst weniger
Sagt der Diktator
Das hungrige Volk
Sitzt vor dem Fernseher
Hört zu und schweigt
Die neuen Panzer
Sollen sie einst
Im Ernstfall beschützen
Die Eltern freuen sich
Über das neue Auto
Weiss lackiert
Zum Andenken
An ihren Sohn
Gefallen sei er
Im Krieg
So ein Auto
Hätte er sich
Immer gewünscht
Aus der Beihilfe
Für tote Soldaten
Sei das Auto bezahlt
Ziel der ersten Fahrt
Sei der Friedhof
Mutter
Ich wollte kein Soldat mehr sein
Ich wollte nicht sterben
Mutter
Er hat uns alle belogen
Er hat uns zu Krüppeln gemacht
Mutter
Ich habe mir ins Bein geschossen
Ich wollte raus aus der Hölle
Mutter
Ich liege im Krankenhaus
Ich werde ein Bein verlieren
Mutter
Du musst nicht traurig sein
Ich lebe noch
Wenn die Leiche deines Feindes
Langsam vorbeischwimmt
Und du dich darüber freust
Dann ist es Zeit aufzustehen
Die Schaufel zu nehmen
Und zwei Löcher zu graben
Eines für deine Freude
Und eines für dich
Der Himmel über dem alten Hafen
Ein hellblaues Zelt
Die Häuser an den Uferstrassen
Kulissen für ein Theaterstück
Es könnte den Titel tragen
Der gleichgültige Frieden
Kein Wort
Über das Familiengeheimnis
Kein Wort
Über den Krieg
Kein Wort
Über den Grossvater
Kein Wort
Über die Wehrmacht
Kein Wort
Über die jüdische Grossmutter
Kein Wort
Über die Gaskammern
Kein Wort
Über die Asche
Im Unterholz warten
Mit scharfen Waffen
Und Nachtsichtgeräten
Warten auf den Feind
Lange sehr lange
Schliesslich
Die Übung abbrechen
Zeckenalarm
In diesem Zimmer
Fehlt John
Fehlt Yoko
Fehlst du
In diesem Zimmer
Fehlt die Melodie
Fehlt die Musik
Fehlst du
Und doch ist
In diesem Zimmer
Imagine
Bist du
René Oberholzer, geb. 12.04.1963 in St. Gallen, lebt als Oberstufenlehrer und Autor in Wil SG (Schweiz), 7 Bücher veröffentlicht, letzte Publikation: "Analphabeten der Liebe" (Edition Isele, Eggingen, 2023); Homepage: www.literaturport.de/en/lexikon/rene-oberholzer/
Von Dolores Linggi, doloreslinggi.ch
Ich gehe den Schatten nach
den leisen Krieg im Ohr
der Nächte unerträglich macht
den Schmerz des Kindes im Bett
an den Fusssohlen harte Haut
an den Flanken klebt noch Lob
vom letzten Lover
am Rückgrat hauchfein
die zärtliche Spur
von Fingerkuppen
hinterlegt und eingebrannt
gespeicherter Vorrat an Zärtlichkeiten
und unerträglichem Glück.
Am Morgen der Himmel blau
von diesem blassen Sommerblau
noch blinzelt die Nacht obenauf
ein zartes Augenzwinkern
bevor sie gänzlich weicht
ich vom Bus ausgespuckt da stehe
in diesem fremden Geraniendorf
mit puppenhäuserähnlichen Vorgärten
die Blüten voller Tau
schwer die Köpfe
still die Zwischenräume
still wie Frieden ist.
Wieder ist ein Boot gesunken
faltenfrei berichtet die Zeitung
neben mir sitzt eine junge Frau
und schminkt sich ein Gesicht
im fahrenden Zug
später cremt sie sich die Arme ein
müde senkt die Öffentlichkeit den Blick.
Beitrag von Waseem Hussain